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Lymphödem - "schwere Beine"

Lymphödeme - "schwere Beine"

Endlich ist sie wieder da: die angenehme und vielversprechende Wärme des Frühlings. Dieses Gefühl, dass bald der Sommer kommt. Für einige Menschen ist dieser Temperaturanstieg jedoch unangenehm, weil sie spüren, wie die Beine mehr Wasser stauen, sich unangenehm anfühlen und leicht anschwellen – der Begriff «schwere Beine» hat also etwas Wahres an sich. Regelmässige Spaziergänge können hier optimale Abhilfe verschaffen. Die Bewegung der Muskeln massiert die Venen, die das «verbrauchte» Blut zurück zum Herzen transportieren. Besonders anspruchsvoll ist der grosse Niveauunterschied von den Füssen bis zum Brustraum. Hier sind deshalb die Symptome einer schlechten Venendurchblutung hauptsächlich spürbar: Staugefühl mit Beinschmerzen, Venenentzündung, Krampfadern, Thrombosen oder sogar eine Embolie. Solche Entwicklungen lassen sich vorsorglich recht gut abfangen durch Bewegung, Kompressionsstrümpfe, Wasseranwendungen oder Heilpflanzenprodukte. Nun aber schön der Reihe nach ...

Bewegung

Beim Wandern oder Joggen ist es wichtig, einen weichen Schuh zu tragen und möglichst nicht auf hartem Untergrund zu gehen (Asphalt, Beton etc.). Durch Schläge beim Auftreten werden die Segelklappen der Venen zu stark belastet, bis sie «undicht» werden und sich die typische Struktur einer Krampfader bildet. Auch langes Stehen und Sitzen sind nicht gut für die Beinvenen. In diesen Fällen kann das Tragen eines Venenstrumpfes vorbeugend und heilend wirken.

Wasseranwendungen

Hier eignet sich das Wassertreten, das Taulaufen oder kalte Schenkelgüsse. Bei einem kalten Guss darf man vorher nicht frieren. Gut erwärmt steht man auf einem Holzlattenrost und beginnt mit einem Schlauch (keine Duschbrause) die Beine von unten nach oben langsam zu begiessen. Sobald die Haut mit einer Rötung reagiert, ist der Guss fertig, man streift die nasse Haut mit der Hand ab und legt sich bis zum Durchwärmen unter die warme Decke.

Heilpflanzen-Einsatz

In einem lichten Laubwald steht momentan der Waldmeister (Galium odoratum) in voller Blüte. Für einen Venen-Tee sammelt man etwas von dieser zarten Heilpflanze. Sie enthält Kumarinverbindungen, die das Blut etwas flüssiger machen und somit den Rückfluss erleichtern. Je nachdem in welcher Gegend Sie diesen Spaziergang machen, lässt sich vielleicht auch der gelbe Honigklee (Melilotus officinialis) finden, der ähnlich wie der Waldmeister wirkt. Auf einer nassen Wiese am Rand eines Gewässers wächst der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), der dafür sorgt, dass ausreichend Wasser über die Nieren ausgeschieden wird. Zugleich enthält er auch Kieselsäure, die dem Stützgewebe besseren Halt gibt. Sofern die jungen Birkenblätter (Betula pendula) erreichbar sind, kann man auch diese für denselben Zweck sammeln. Manchmal entdecke ich auf solchen Exkursionen einen Standort mit einer Wallwurzpflanze (Symphytum officiniale), auch Beinwell oder Comfrey genannt. Von dieser wertvollen Heilpflanze gräbt man ein Stück des Wurzelstocks aus und nimmt es mit nach Hause, um einen alkoholischen Auszug zuzubereiten.

Kalte Wickel

Weitere Möglichkeiten für eine Behandlung der Beinvenen sind kalte Wickel mit Heilerde («Luvos» etc.). Einen Esslöffel davon wird in einem halben Liter kaltem Wasser eingerührt, dann taucht man ein Baumwolltuch in die Flüssigkeit und wickelt es sofort um die betroffene Stelle. Nach etwas 20 Minuten wird der Wickel entfernt und das betreffende Bein mit dem Wallwurzauszug bestrichen. Dieser wird wie folgt zubereitet: Den Wurzelstock der Wallwurz mit kaltem Wasser säubern und in kleine Stücke schneiden. In ein kleines Glas geben und mit doppelt so viel Obstbranntwein bedecken. An einem warmen Ort aufstellen und täglich etwas schütteln. Nach zwei Wochen abpressen und den Schleim abends auf die Krampfadern auftragen.

Venen-Tee

Die verschiedenen Teekräuter werden zu Hause etwas gesäubert, klein geschnitten und dann zum Trocknen an einem warmen Ort oder im Backofen bei 40 °C getrocknet. Vier Teelöffel der fertigen Kräutermischung mit einem Liter kochendem Wasser übergiessen, 5 Minuten ziehen lassen und dann absieben. Diese Menge
tagsüber trinken.