Der Sanikel ist eine altbewährte Heilpflanze, die bei uns in feuchten Wäldern recht häufig vorkommt. Aufgrund der vergessenen Anwendung und der unscheinbaren Blüten ist sie kaum bekannt. Der heutige Gebrauch beschränkt sich auf leichte Katarrhe der Atemwege und als Gurgelmittel bei Zahnfleischentzündungen.
Früher jedoch waren Erfahrungen bei Magen- und Darmverschleimungen, Magengeschwüren, Durchfall, Nieren- und Unterleibsblutungen, zu starken Menstruationsblutungen und inneren Brüchen häufig beschrieben. Als Auflage bei schlecht heilenden Wunden und bei Blutungen diente frisches, zerstossenes Sanikelkraut.
Zur Anwendung kommt das ganze Kraut, das man sich für den Winter im Wald holen kann. Von Mai bis Juni findet man die beste Qualität.
- Das geschnittene Kraut wird mit kochendem Wasser übergossen und 5–10 Minuten zugedeckt ziehen gelassen, dann absieben und trinken. 1 Teelöffel pro Tasse, 4 Teelöffel pro Liter.
- Die getrocknete Pflanze kann auch pulverisiert und dann vor dem Essen je ½ Teelöffel davon mit einem Getränk eingenommen werden.