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stillende Frau

KINDERERNÄHRUNG: Stillzeit

Eine Mutter möchte das Beste für ihr Kind. Ganz besonders gilt das für die Ernährung. Es ist bekannt, dass schon während der Schwangerschaft die Ernährungsweise der Mutter die Gesundheit des ungeborenen Kindes beeinflusst. Die erste «Mahlzeit» erhält das Neugeborene aber nicht etwa beim ersten Stillen. Bei der Geburt gelangen wesentliche Bestandteile der mütterlichen Schleimhäute in Nase und Mund des Neugeborenen. Auf diese Weise werden wichtige Mikroorganismen in den noch schwach besiedelten Darm transportiert, sozusagen eine Impfung mit lebenswichtigen Einzellern.
Für Mütter ist es wichtig, darauf zu achten, was sie täglich essen, wenn das Kind zu Beginn gestillt wird. Die Frage ist auch, wie die Mutter selbst auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert. Natürlich ist es einfacher, wenn sie keine Einschränkungen in ihrer Ernährung hat. Treten aber bei ihr nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel Reaktionen wie Darm- oder Hautprobleme auf, ist es besser, diese Nahrungsmittel zu meiden. Anders sieht es beim Baby aus. Der Darm eines Neugeborenen wird zunächst von Woche zu Woche stabiler. Das kann bedeuten, dass Nahrungsmittel wie Kuhmilch, Hühnereier oder blähende Speisen in den ersten Wochen vorsichtshalber gemieden werden sollten.
Diese Zeitfenster sind jedoch begrenzt, sodass die Mutter zwischendurch immer wieder ausprobieren kann, was vertragen wird und was nicht. Kohlgemüse oder scharfe Speisen während der Stillzeit sind nicht unbedingt schädlich für das Kind. Die Muttermilch enthält nur eine begrenzte Menge an mütterlichen Nahrungsbestandteilen. Eine Ausnahme bilden bestimmte Kräuter und Gewürze. Vor allem Salbei, Pfefferminze und Petersilie hemmen die Milchbildung, während koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, grüner oder schwarzer Tee anregend auf das Nervensystem des Säuglings wirken. Erkrankt die Mutter während der Stillzeit und muss sie bestimmte Medikamente einnehmen, rät der
Arzt meist zum Abstillen.
Die Beobachtungen und Wahrnehmungen der Mutter sind in den ersten Monaten sehr wichtig. Das Stillen hat für das Neugeborene nicht nur eine ernährungsphysiologische, sondern auch eine emotionale Bedeutung wie Sicherheit, Geborgenheit, Bindungsfähigkeit etc. Ausserdem wird durch das Saugen die Milchproduktion angeregt. Der Ernährung mit Muttermilch kommt in den ersten Lebenstagen eine besondere Bedeutung zu, da die «Erstlingsmilch» (Kolostrum) eine wichtige Rolle für das Immunsystem und die Verdauung spielt. Als Richtzeit für das Stillen werden von der WHO die folgenden 6 Monate empfohlen.
In der Regel beginnt man ab dem 5. Monat mit der Gabe von Beikost mit der Flasche oder dem Löffel. Durch das reduzierte Stillen nimmt auch die Milchproduktion langsam ab. Das ist aber nicht die Regel, denn die Stillphase muss damit noch lange nicht zu Ende sein. Immer mehr Mütter geben ihren Kindern bis zum Alter von 2 Jahren und darüber hinaus täglich 1–2 Stillmahlzeiten.
Muttermilch ist die vollwertigste Ernährung und garantiert dem Kind den besten Start ins Leben.