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Faulbaum

FAULBAUM – Seine Rinde wird als Abführmittel angewendet

In unseren Gebieten trifft man den Faulbaum fast nur als Strauch, wobei er unter optimalen Bedingungen bis zu 6 m hoch werden kann. Oft sind die weissgrünlichen Blüten und die reifen und halbreifen Beeren am selben Strauch zu finden. Sein Name lässt sich mit dem leichten Fäulnisgeruch der Rinde erklären.

Der weniger gebräuchliche Name Pulverholz weist uns auf die Herstellung von Schwarzpulver aus der pulverisierten Kohle hin.

In der heutigen Zeit kennt man vor allem die abführende Wirkung der Faulbaum- Rinde. Die in der frischen Rinde enthaltenen brechreizerregenden Stoffe müssen zuerst durch eine einjährige Lagerung abgebaut werden. Der stuhlfördernde Effekt beruht nicht in erster Linie auf einer darmreizenden Wirkung. Die Faulbaumzubereitungen führen zu einer Zurückhaltung und gleichzeitig vermehrtem Einstrom von Wasser in das Darminnere. Dadurch wird der Stuhl weich und wegen der Volumenzunahme schneller vorwärtstransportiert. Aus diesem Grund ist auch nicht mit Darmkrämpfen zu rechnen. Dieser Umstand ist bei oberflächlichen Verletzungen des Darmausgangs (Fissuren oder Hämorrhoiden) günstig, weil der weiche Stuhl die Schleimhaut schont.

Bei gleichzeitig starken Blähungen soll einer Zubereitung mit Faulbaum noch etwas gestossener Kümmel oder Fenchelsamen beigemischt werden. Einer allfälligen Verkrampfung der Darmmuskulatur kann mit etwas Gänsefingerkraut entgegengewirkt werden.

  • Ernten Sie die frische Rinde im Mai bis Juni. Schneiden Sie die Rindenstreifen in kleine Stücke und legen Sie diese an einem warmen Ort zum Trocknen aus. Dabei ist es sehr wichtig, diese Faulbaumrinde noch mindestens 12 Monate zu lagern, um die brechreizerregenden Stoffe gänzlich abbauen zu können.
  • Eine Faulbaumtinktur eignet sich vorzüglich als ein leichtes Stuhlförderungsmittel. 20–30 Tropfen werden abends in etwas Wasser eingenommen. Die Wirkung ist nach ca. 6 Stunden zu erwarten.
  • Bei der Teezubereitung übergiessen Sie einen gestrichenen Teelöffel der geschnittenen Rinde mit kochendem Wasser und giessen den fertigen Tee nach 10–15 Minuten ab.
  • Nicht angezeigt sind Zubereitungen mit Faulbaumrinde während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei einem Darmverschluss.