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Anis

Anis – Gewürz- und Heilpflanze mit attraktivem Aroma

Die einen lieben sie, andere mögen sie gar nicht: «Chräbeli», die knackigen Weihnachtsguetzli mit dem unverwechselbaren Anis-Geschmack. Es ist wohl das bekannteste Schweizer Gebäck, bei welchem die Samen dieser Pflanze verwendet werden. Mit seiner starken Würzkraft verleiht Anis Gebäck, Brot und Kuchen schon in geringer Dosierung eine feine Note.

Dieser Doldenblütler (Pimpinella anisum) gedeiht nur in wärmeren Klimazonen und wird in der Schweiz nicht als Wildpflanze aufgeführt. Im asiatischen Raum, wo Anis ursprünglich herkommt, benützt man ihn gerne auch mal in Gewürzmischungen für pikante Gerichte.

Während der Ausbildung lernten wir die kleinen Früchte der Anispflanze von anderen Samen zu unterscheiden. Im Gegensatz zu den etwas grösseren Fenchel- oder Kümmelsamen besitzt Anis kleine «Fruchtstiele».

Das milde und ansprechende Aroma von Anis eignet sich optimal, um eine Teemischung geschmacklich attraktiver zu machen. Bei krampfartigen Beschwerden des Magens beispielsweise hilft das «Krampfkraut» (Potentilla anserina) sehr zuverlässig. Da es jedoch wegen den enthaltenen Gerbstoffen nicht gut schmeckt, verbessert Anis das Aroma und trägt ebenfalls zu einem entblähenden, krampflösenden Ergebnis bei. In der Kräuterheilkunde ist die Kombination zweier unterschiedlicher Wirkstoffe mit derselben Wirkung eine allgemeingültige Regel. Bei Darmblähungen empfiehlt sich die Mischung von Anis mit Kamille und Knoblauch.

Eine weitere positive Eigenschaft dieser Heilpflanze: Sie regt die Sekretion in Drüsen und auf Schleimhäuten an. Mischt man zum Beispiel das ätherische Anisöl mit Ammoniak und Alkohol, leisten die «anisierten Salmiaktropfen» bei einem verschleimten, trockenen Husten wertvolle Dienste: Sie lösen den Schleim und erleichtern das Atmen.

Auch stillende Mütter profitieren von den guten Eigenschaften dieser Pflanze. In Kombination mit Fenchel- und Kümmelsamen unterstützt und verbessert Anis die Funktion der Milchdrüsen sowie die Qualität der Muttermilch. Die Wirkstoffe, die mit der Milch übertragen werden, helfen dem Baby und lösen leichte Krämpfe. Ein zusätzlich blähungswidriger Effekt entsteht, wenn man das ätherische Anis-, Fenchel- oder Kümmel-Öl in fettes Öl mischt und dieses auf seiner Bauchdecke im Nabelbereich einmassiert.

Möchte man die Samen für Tee verwenden, ist es sinnvoll, sie vor dem Aufguss leicht zu zerquetschen. Auf diese Weise werden die ätherischen Öle besser mit dem Teewasser ausgezogen. Allerdings sollte man solche Zubereitungen beim Ziehenlassen immer zudecken, weil sonst die flüchtigen Öle in der Luft verdunsten.