In diesem Blogbeitrag beschäftigen wir uns mit weiteren positiven Effekten von Omega-3-Fettsäuren.
Wirkung von Omega-3 auf die Muskeln
In verschiedenen Interventionsstudien wurde untersucht, welchen Effekt die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren vor einer körperlichen Belastung hat, die in der Lage ist, Muskelkater zu verursachen. Hierbei wurde festgestellt, dass Omega-3 Muskelkater minimiert oder sogar verhindert. Es zeigte sich, dass nicht nur die Schwellung des Muskels ausbleibt, sondern auch der Kraftverlust, der typischerweise mit dem Muskelkater verbunden ist. Ähnliche Effekte konnten auch nach einer bereits erfolgten Belastung durch die Einnahme einer Einzeldosis Omega-3 nachgewiesen werden. Dies zeigen Daten von britischen Fussballspielern. Ein hoher Spiegel an Omega-3-Fettsäuren im Körper trägt des Weiteren nachweislich dazu bei, „altersbedingten“ Muskelabbau zu verringern.
Wirkung von Omega-3 auf das Herz
Verglichen mit der Durchschnittsbevölkerung besteht bei Leistungssportlern ein erhöhtes Risiko, den plötzlichen Herztod zu erleiden (siehe Blog-Beitrag; "Herztod und/durch Sport…?"). Bei einem niedrigen Spiegel an den marinen Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) ist die Wahrscheinlichkeit für den plötzlichen Herztod 10-mal höher, als bei einem hohen Omega-3-Spiegel. Im Rahmen einer Interventionsstudie an Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen konnte belegt werden, dass die Einnahme von Omega-3 den plötzlichen Herztod bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung reduziert.
Wirkung von Omega-3 auf die Gelenke, sowie chronisch entzündliche Erkrankungen/autoimmune Erkrankungen
Die entzündungshemmende Wirkung von EPA und DHA dürfte zudem für die deutliche Linderung von Schmerz und anderen Symptomen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis verantwortlich sein, die in Meta-Analysen dokumentiert werden konnten. Eine reichhaltigere Studienlage lässt sich zu arthritischen und arthrotischen Beschwerden bei Katzen und Hunden finden. Bei beiden Tierarten kann die Beweglichkeit und der Schmerz durch die Gabe der beiden marinen Omega-3-Fettsäuren verbessert werden. Beim Menschen scheinen hohe Spiegel an EPA und DHA ferner den Heilungsverlauf zu beschleunigen (beispielsweise nach Knieoperationen). Dies wurde jedoch bislang nicht systematisch untersucht.
Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis konnte die Dosierung der Antirheumatika-Medikamente durch eine begleitende Gabe von Omega-3-Fettsäuren reduziert werden. Somit konnten diese Medikamente um mehr als 30% tiefer dosiert werden!
(Galarraga B. et al., Rheumatology, 47 (2008) 665-669)
(Cleland L.G. et al., J. Rheumatol., 33(2) (2006) 207-209)
(Maroon J.C. et al., Omega-3-fatty acids as an antiinflammatory; an alternative to nonsteraidal antiinflammatory drugs for disogenic pain, Surg. Neurol. 65 (2006) 325f)
(Calder et al. Nutrition and autoimmune disease, PUFA, inflammatory processes and rheumatoid arthritis. Proc Nutr Soc 2008;67:409-418)
Patienten die an Psoriasis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Lupus erythematodes leiden, profitieren ebenfalls von den entzündungshemmenden Eigenschaften der Omega-3-Fettsäuren.
Solche schweren Krankheitsbilder erfordern eine umfassende Behandlung durch eine Fachperson (Arzt, Naturheilpraktiker).
Wirkung von Omega-3 auf Depressionen
Es besteht eine Korrelation zwischen niedrigem Fischkonsum (tiefem Omega-3-Spiegel) und erhöhter Depressionshäufigkeit.
(Finnland. Tanskanen A. et al., Psychiatr. Serv., 52 (2001) 529-531)
Es besteht eine Korrelation zwischen dem Verhältnis Arachidonsäure zu EPA in den Erythrozyten und dem Schweregrad der Depression.
(Adams P.B. et al., Lipids, 31 (1996) 5157-161)
Die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer majoren Depression ist bei Leistungssportlern im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung erhöht. Je höher der Omega-3-Spiegel in den roten Blutkörperchen ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für eine majore Depression. Mehrere Meta-Analysen bestätigen, dass sich sowohl die Gabe von EPA und DHA allein als auch in Kombination mit einer konventionellen psychiatrischen Therapie als wirksam bei der Prävention und Behandlung der majoren Depression erweist. Ein hoher Anteil an der Fettsäure EPA erhöht die Wirkung zusätzlich, was die entzündungshemmenden Aspekte in der Wirksamkeit verdeutlicht. Aus diesem Grund beginnen Leitlinien inzwischen, die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA bei der therapeutischen Behandlung der majoren Depression zu empfehlen.
Auch bei kindlichen Depressionen gibt es sehr gute initiale Daten, so dass derzeit in mehreren psychiatrischen Kinderkliniken der Schweiz eine grosse Doppelblind-Studie angelaufen ist, die den Effekt von 1.5g Omega-3 während 36 Wochen bei 220 Kindern untersucht.
Wirkung von Omega-3 auf ADHS und Lernschwierigkeiten
Durch Supplementierung von Omega-3 konnte bei Kindern mit ADHS eine geringe aber signifikante Verbesserung der Symptomatik erreicht werden.
(Studie: Meta-Analyse; 10 Studien mit 699 Kindern, 4 Wochen – 4 Monate)
Deshalb unsere Empfehlung für Kinder, sowie auch Erwachsene mit ADHS: Kombination von Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren (gem. individuellem Laborbefund) mit Vitamin-D3, Magnesium, Zink und bei individuellem Bedarf weitere Mikronährstoffe, Aminosäuren und Spurenelemente.
Wir beraten Sie gerne umfassend und individuell - lassen Sie es uns wissen!
Besseres Gedächtnis dank Fisch?
Regelmässiger Fischkonsum ergibt eine Risikosenkung für Altersdemenz um 50%!
- Rotterdam-Studie, n = 5386
- Zutphen Elderly Studie, n = 476
(J. Nutr. Health Aging, 4 (2000) 194)
Unsere Empfehlung:
Ab "50plus" hält eine langfristig gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren das Gedächtnis vermutlich am längsten in einer guten, stabilen Verfassung.
Wirkung von Omega-3 auf Schwangerschaft und Stillzeit
Bei einer guten Versorgung der Schwangeren mit Omega-3-Fettsäuren profitiert das werdende Kind (relevante Unterschiede bis zum Alter von 7 Jahren!):
- bessere Motorik
- bessere Kognition
- bessere Sehkraft
- bessere Immunantwort
- weniger Infekte
- weniger Asthma
- weniger Ekzeme
In den menschlichen Zellmembranen sind Omega-3-Fettsäuren ein wichtiger Bestandteil. Sollten also nicht genügend EPA und DHA vorhanden sein, werden diese durch Arachidonsäure ersetzt, welche an Entzündungsreaktionen in den Bronchien beteiligt ist. Somit könnte zu wenig EPA und DHA im Körper das Risiko, an Asthma zu erkranken,erhöhen.
An einer randomisierten Doppelblindstudie im Rahmen der Copenhagen Prospective Studies on Asthma in Childhood 2010 nahmen 736 Frauen während ihrer 22. bis 26. Schwangerschafts-woche teil. Eine Gruppe erhielt täglich Kapseln mit 2,4 g EPA/DHA, die andere Gruppe Kapseln mit Olivenöl, die jeweils bis eine Woche nach der Entbindung eingenommen wurden. Statistische Auswertungen der Universität Kopenhagen ergaben, dass die Einnahme des Fischöls das Risiko an Asthma zu erkranken um 1/3 gesenkt hatte.
Die Kinder wurden im Alter von fünf Jahren erneut untersucht und dies führte zur Bestätigung des Ergebnisses, dass das Risiko der Kinder an Asthma zu erkranken durch Fischöl-Einnahme während der Schwangerschaft gesenkt werden könnte.
Nach der Geburt verändert sich plötzlich die hormonelle Situation der Frau: Östrogen und Progesteron sinken. Das für die Milchbildung so wichtige Prolaktin wird vermehrt gebildet. Der hormonelle Wechsel kann die Entstehung von Stimmungsschwankungen, dem sogenannten "Baby-blues", bis hin zu postnatalen (nach der Geburt) Depressionen, begünstigen. Deshalb profitiert bereits die werdende Mutter von einer ausreichenden Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft. Weitere physische, hormonelle und psychische Faktoren sind hierbei von Bedeutung.
Um jedoch den Hormonhaushalt einer Frau mit Kinderwunsch oder bereits einer Schwangeren abzuklären, empfehlen wir Ihnen frühzeitig einen Hormonstatus zu machen. Gerne geben wir Ihnen dazu persönlich Auskunft.
Wirkung von Omega-3 auf die Augengesundheit
Eine Meta-Analyse zeigt ein um 38% reduziertes Risiko für Maculadegeneration bei Konsum von Omega-3-haltigem Fisch > 2 x pro Woche.
(Chang E. W et 01., Arch. Ophthalmol., 126(6) (2008) 826-833)
Vermehrter Konsum von Omega-3-Fettsäuren enthaltenden Fisch (1-2 x pro Woche) reduziert das Risiko um 40-70%.
(Augood C. et al., Am. J. Clin. Nutr., 88 (2) (2008) 398-406)
(Chua B. et al., Arch. Ophthalmol., 124(7) (2006) 981-986)
Wirkung von Omega-3 auf Krebserkrankungen
EPA / Fischöl-Präparate können bei Krebs-Patienten:
- das Gewicht stabilisieren
- der sogenannten Tumor-Kachexie (Auszehrung, Gewichtsverlust) vorbeugen
(Murphy RA et al, Influence ot eicosapentaenoic acid supplementation on lean body mass in cancer cachexia, Brit J. Cancer, 2011;105:1469-1473)
Studien zeigen weitere positive Effekte mit Omega-3
- bei Dickdarmkrebs-Patienten wird das Sterberisiko am Krebs zu sterben reduziert
- Fisch essen reduziert das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken
- bei Brustkrebs-Patientinnen wird das Sterberisiko am Krebs zu sterben reduziert