Viele Menschen spüren im Frühling, wie der Winter an ihrem Körper zehrte. Krankheiten, Medikamente und Stress sind möglicherweise hinzugekommen. Das Bedürfnis entsteht, den Körper wieder in Form zu bringen.
Das Ziel bei einer Entgiftungskur ist, den Darm zu reinigen, die Leber anzuregen und den Stoffwechsel zu entlasten. Die vielen schnell verdaulichen Kohlenhydrate (Zucker, Weissmehl etc.) und industriell hergestellte Fertigprodukte sind für den Darm die grösste Belastung. Vitalstoffmangel durch geringen Obst- und Gemüseverzehr kommen hinzu. Die Darmoberfläche entzündet sich, fördert Gärung wie Fäulnis und behindert die Aufnahme dringend benötigter Nahrungsbestandteile. Kein Wunder, stellt dies die Leber vor kaum lösbare Probleme. Giftige Stoffwechselzwischenprodukte (Metaboliten) stören schliesslich die Reparatur- und Regenerationsfähigkeit des gesamten Organismus. Wir fühlen uns durch die zunehmend eingeschränkte Stoffwechselaktivität müde und träge.
Innerhalb von ein bis drei Wochen lässt sich durch eine Kur (Kur ist angelehnt an die Entgiftungsdiät nach Dr. Rau ) der Körper regenerieren, indem man ihn von der Nahrungsaufnahme entlastet. Man kann so im täglichen Rhythmus weiterarbeiten. In dieser begrenzten Zeit wird strikt weggelassen: Kuhmilchprodukte, Fleisch, Zucker, Kaffee, Weizenprodukte und Salz.
Es ist ratsam, diese Entgiftungsdiät unter normaler bis reduzierter Alltagsbelastung durchzuführen. Extremer Stress hindert viele Stoffwechselprozesse. Auch die Bewegung darf nicht zu kurz kommen. Falls der Darm zu stark staut, trinken Sie morgens einen halben Teelöffel Glaubersalz in einem Deziliter warmem Wasser aufgelöst.
Unten ein Beispiel, wie die Ernährung während der Kur aussehen kann.
Morgen
• 1 Glas frisch gepresster Grapefruitsaft mit etwas Wasser verdünnt
• 2 dl Kräutertee zur Stoffwechselanregung (z. B. Pfefferminze, Artischockenblatt und Lindenblüten zu gleichen Teilen)
• 1 geriebener Apfel mit 1 EL Olivenöl, 2 EL feine Haferflocken und etwas Zitronensaft (wenn nötig etwas Wasser)
• 1 halbe Avocado zerdrückt, mit wenig Olivenöl und Zitronensaft
Mittag
• 1 Portion Bio-Gemüse (Broccoli, Kohlrabi, Zucchini, Karotten, Stangensellerie usw.) gedämpft oder fein gerieben mit Olivenöl und Zitronensaft und frischen Gewürzen (Rosmarin, Thymian, Oregano, Knoblauch, Schnittlauch, Petersilie, Liebstöckel etc.), wenn möglich aus dem Garten
• 1 Kartoffel, mittelgross, geschwellt oder als «Rösti» – 2 x pro Woche, nicht täglich!
• 1 Portion frische Keimlinge aus Kresse, Alfalfa, Linsen usw.
• 1 Grapefruit zum Dessert
• 2 dl Wasser oder Kräutertee (auch Grüntee möglich)
Abend
• 2 dl Gemüsesaft wie Karotten, Sellerie, Randen mit etwas Wasser (gut einspeicheln vor dem Schlucken)
• 1 Portion Gemüse gedämpft mit Olivenöl und Zitronensaft
• 1 Portion rohes Gemüse fein gerieben
• 2 dl Hafersuppe mit Kräutern gewürzt
• 1 Ei, weichgekocht – 2 x pro Woche
• 2 dl Kräutertee
Zwischendurch:
• Kräutertee und stilles Wasser (2–3 Liter Flüssigkeit/Tag)
• ½ Apfel oder ½ Karotte
• wenig Trockenfrüchte, Nüsse